Persönliche Vita
Ich werde häufig gefragt, wie ich zum Singen gekommen bin, wo ich überhaupt so singe und wie sich mein Alltag gestaltet. Da mich auch bei anderen Menschen die Hintergründe hinter einem „klassischen Lebenslauf“ interessieren, möchte ich einen kurzen, etwas „privateren“ Einblick geben.
In einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, kam ich schon frühzeitig mit Musik in Berührung. Neben Klavier-, Flöten und Bratschenunterricht gehörte Singen für mich einfach dazu; sowohl zu Hause als auch in diversen Chören.
Im Landesjugendchor Baden-Württemberg, dem ich mehrere Jahre angehörte, erfuhr ich durch Dan-Olof Stenlund, wie es sich anfühlt, wenn mit großer Ernsthaftigkeit und vollem Herzen Musik gemacht wird.
Ich entschied mich, ein Schulmusikstudium in Freiburg zu beginnen (Hauptfach Klavier), das mir ermöglichte, breitgefächerte musikalische Fähigkeiten zu erwerben. Mein parallel dazu an der Uni absolviertes Germanistikstudium hilft mir heute, mit Texten und Gedichten umzugehen. Horizonterweiternd waren auch Ausflüge in den Bereich Jazz- und Popularmusik (Ralf Schmid, Fola Dada)
Schnell wurde der Gesangsunterricht zu meinem Mittelpunkt im Studium; der Ort, an dem ich mich am meisten selber finden und fokussieren konnte, so dass ich Aufnahmeprüfung für Gesang machte (Bernd Göpfert) und anfing, zusätzlich Künstlerische Ausbildung und Gesangspädagogik zu studieren.
Neben ersten kleinen Solo-Konzerten machte ich nach dem Studium zu Beginn meiner Selbständigkeit viel Ensemblemusik (Balthasar-Neumann-Chor, SWR-Vokalensemble, BachVokal Stuttgart, Kammerchor Stuttgart, Immortal-Bach-Ensemble, Orpheus Vokalensemble, Cantissimo); leitete meinen eigenen Chor „Chorios“ und fing an Gesang zu unterrichten.
Ich besuchte Meisterkurse (u.A. Margreet Honig) und bildete mich in privaten Studien weiter (u.A. Elisabeth Glauser), denn einen äußeren Spiegel für das „innerliche“ Singen zu haben, erachte ich als unglaublich wertvoll. Heute werde ich von Silke Marchfeld begleitet.
Nach einiger Zeit verlagerte sich mein Fokus mehr und mehr auf Solo-Konzerte, in jüngerer Zeit auch auf das Musiktheater. Dabei war und ist es mir immer wichtig, mich nicht auf etwas festzulegen, sondern weiterzugehen, Herausforderungen anzunehmen und Neues zu wagen. Deshalb fühle ich mich von Bach bis zur Neuen Musik eigentlich überall wohl; singe als Solistin mit großen Orchestern und mache Liederabende mit meiner Pianistin Kyra Steckeweh; singe gern mit vielen Menschen in einem Ensemble oder auch mal ganz allein („Eine Stimme a cappella“).
Seit einigen Jahren befinde ich mich nun in der (wie ich sie gerne nenne) „rush hour“ des Lebens: als Freiberuflerin und Mutter habe ich immer sehr viel zu tun, muss gut organisiert sein und darauf achten, die Balance zu halten….
Das Singen bringt mich immer wieder zu mir selbst zurück und verlangt Entwicklung, ein Leben lang – was für ein wunderbarer Beruf!